Anna
Frankreich | Vitrolle (Südfrankreich)
Meine wunderschöne Zeit als Au Pair in Frankreich
Bonjour!
Mein Name ist Anna und ich war für ein knappes halbes Jahr (Ende August bis Anfang Februar ) als Au Pair in Frankreich, besser gesagt Südfrankreich. Französisch habe ich schon immer sehr gerne gemocht und auch mit Kindern hatte ich schon recht viel Erfahrung. Dort habe ich bei einer Familie, bestehend aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater und zwei Gastkindern, in der Nähe von Marseille und Aix-en-Provence gelebt. Und ich kann gleich zu Beginn sagen, dass meine Zeit in Frankreich wunderschön war und ich mit meiner Entscheidung Au Pair zu werden einfach nur überglücklich bin!
Der Anfang
Ich bin mit dem Flugzeug nach Frankreich geflogen und wurde am Flughafen schon von meiner Gastmutter und den Kindern (ein Mädchen 8 und ein Junge 10 Jahre alt) erwartet und herzlich begrüßt. Vom Flughafen war es nicht weit bis zu dem Haus meiner Gastfamilie. Dort angekommen haben sie mir gleich ihr Haus und mein neues Zimmer gezeigt. Schon von Anfang an war die ganze Familie (auch die Kinder) total offen und sie haben mir alles erzählt und erklärt (wie das Auto funktioniert, wo ich die Kinder hinfahren muss, meine Aufgaben…). Ich bin bei meiner Familie zum Ende der Sommerferien angekommen, also hatten die Kinder noch einige Tage frei und auch die Mutter hatte sich freigenommen um mir alles genau zu zeigen und zu erklären. Das Wetter in Südfrankreich war natürlich bei meiner Ankunft noch wunderschön und schon am ersten Tag war ich zusammen mit den Kindern im Pool planschen. Ich hatte also einen sehr schönen Beginn meiner Au Pair Zeit. Trotzdem waren die ersten Tage auch etwas schwierig, da ja alles für mich neu war und ich mich erst an die neue Situation und Sprache gewöhnen musste. Auch das Autofahren war am Anfang etwas schwierig, da ich die ganzen Wege ja noch nicht kannte und der Fahrstil in Südfrankreich auch etwas anders war. Doch ich habe mich dann ziemlich schnell an die neue Familie, die neue Sprache und das Land gewöhnt. Was mir auch total geholfen und gefallen hat war das Treffen mit anderen Au Pairs.
Mein Alltag als Au Pair in Frankreich
Schon recht schnell hatte ich mich an den Alltag gewöhnt. Glücklicherweise hat meine Familie jede Woche einen Wochenplan erstellt in dem genau stand was ich wann machen muss (wann und wo ich die Kinder abholen muss usw.). Oft war es jede Woche ähnlich doch einiges war auch jede Woche ein bisschen anders. Im Allgemeinen sah mein Au Pair Alltag so aus: Morgens habe ich für die Kinder das Frühstück zubereitet und wir haben zusammen vor dem Fernseher gefrühstückt, was sie immer so machen. Anschließend haben sich die Kinder für die Schule fertig gemacht. Der 10-Jährige geht schon auf das College, das etwas weiter weg war und seine Mutter hat ihn immer dort hingefahren. Ich habe dann das 8-jährige Mädchen mit dem Auto zur Schule gefahren und mit ihr dort gewartet bis die Tore der Schule geöffnet wurden. Ungefähr zweimal pro Woche habe ich das Mädchen dann mittags von der Schule abgeholt und wir haben zusammen Zuhause Mittag gegessen. An den anderen Tagen hatte ich dann von 8.30 bis 16.30 frei. Um 16.30 habe ich sie dann immer von der Schule abgeholt. Anschließend hat sie ihre Hausaufgaben gemacht, wobei sie meistens keine Hilfe brauchte. Da beide Kinder Klavier spielen und das Mädchen auch noch Geige, haben wir das anschließend geübt. Danach haben wir gespielt, sie hat sich aber auch sehr gerne selber beschäftigt weil sie sehr gerne liest. Der Junge ist meistens immer etwas später aus der Schule gekommen und manchmal musste ich ihn von der Bushaltestelle abholen und zum Basketballtraining fahren. Die Eltern sind immer zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause gekommen ca. um 18.30/19.30 Uhr. Das Abendessen musste ich nicht jeden Tag machen jedoch war das Kochen auch sehr einfach. Mittwochs haben die Kinder in Frankreich immer schulfrei, meine Gastmutter hatte sich da aber auch freigenommen und gemeinsam haben wir uns um die Kinder gekümmert. Mittwochs mussten sie viel lernen und nachmittags hatten sie ihre Hobbys, zu denen ich sie dann auch hingefahren habe (Basketball, Handball, Musikunterricht). Am Wochenende hatte ich meistens ganz frei und musste nur sehr selten mal auf die Kinder aufpassen.
Das Wochenende
Auf das Wochenende habe ich mich immer besonders gefreut denn meistens habe ich mich mit anderen Au Pairs getroffen. Die französische Agentur hat allen Au Pairs in Südfrankreich eine Kontaktliste mit all den anderen Au Pairs in der Umgebung geschickt und es gab auch eine WhatsApp Gruppe. Dadurch war es sehr leicht Au Pairs in der nahen Umgebung zu finden. In der Nähe von Aix-en-Provence und Marseille gab es auch wirklich sehr viele andere Au Pairs, die meisten kommen auch aus Deutschland. Schon in der ersten Woche habe ich mich mit anderen Au Pairs getroffen und es war total schön sich mit ihnen auszutauschen und gegenseitig zu berichten. Meistens habe ich dann immer mit 4 anderen deutschen Au Pairs zusammen Ausflüge gemacht. Es hat immer total Spaß gemacht sich mit den anderen zu treffen und wir sind sehr schnell gute Freunde geworden. Wir haben es auch sehr geliebt zusammen super leckere Törtchen, Eclairs, Madeleines, Crêpes und co. aus französischen Patisserien zu essen. Unsere Ausflüge waren immer so toll und wir haben wirklich viel von der Provence und der Cote d´Azur gesehen. Manche Au Pairs hatten ihr eigenes Auto und damit konnten wir dann am Wochenende wohin fahren aber wir sind auch oft mit dem Bus und teilweise mit dem Zug gefahren. Oft waren wir am Meer, was nicht weit entfernt war und wir haben sehr viele schöne Städte besichtigt. Das Wetter war auch fast immer schön und die Sonne hat sehr oft geschienen. Ich war sogar noch im November im Meer schwimmen! Auch einen Wochenendtrip nach Nizza haben wir mal gemacht. Ein weiteres Highlight war mein Urlaub zusammen mit einem anderen Au Pair in Cannes an der Cote d´Azur wobei wir viele andere Städte wie Menton, Antibes, Grasse und Monaco angeschaut haben. Das war während der Schulferien der Kinder, in denen ich eine Woche den ganzen Tag auf die Kinder aufpassen musste, wobei wir aber sehr viel Spaß hatten und die andere Herbstferienwoche hatte ich dafür ganz frei. Die gemeinsame Zeit und die Ausflüge mit den anderen Au Pairs waren immer echt toll!
Fazit
Insgesamt kann ich jedem der gerne ein neues Land kennenlernen will, das Leben in einer Gastfamilie als Au Pair in Frankreich empfehlen. Denn für mich war dieses halbe Jahr eine sehr tolle Erfahrung und ich habe so viel Neues gelernt und erlebt. Jedoch sollte einem bei der Entscheidung auch stets bewusst sein, dass man weit und lange von seiner Familie zu Hause entfernt ist, in einem anderen Land und bei einer neuen Gastfamilie wohnt. Ich hatte auch wirklich Glück dass ich durch Corona nicht so sehr eingeschränkt war, man musste zwar oft eine Maske tragen und einen Gesundheitspass vorzeigen, jedoch gab es in meiner Zeit in Frankreich nie einen Lockdown und die Kinder hatten nie Homeschooling (bis auf ein paar Tage, wo die Klasse aufgrund von mehreren Corona-Fällen geschlossen war). Ich werde diese tolle Zeit in Südfrankreich definitiv vermissen aber ich werde sicherlich irgendwann nochmal nach Südfrankreich fahren!