Chiara
Frankreich | Nizza
Mein Sommer Au Pair Aufenthalt in Frankreich
Bonjour
Zweieinhalb Monate Frankreich, ein Sommer an der Cote d’Azur! Es klingt wie ein Traum, der für mich glücklicherweise in Erfüllung ging. Meine Zeit als Au Pair, die so prägend war und viel Neues mit sich brachte, werde ich in besonderer Erinnerung behalten.
Davor
Im Mai hatte ich erst das erste Treffen per Videokonferenz mit meiner Gastfamilie, also nur 6 Wochen vor Beginn meiner Zeit in Frankreich. Ich muss gestehen, dass ich vor dem Gespräch schon nervös war. Ich wusste nicht, ob mein Französisch reichen würde, ob ich die Familie überhaupt verstehen würde oder ob ich sie sympathisch finde. Im Nachhinein waren alle Sorgen umsonst, schließlich hat ja auch die Gastfamilie ein Interesse an einem guten Kennlerngespräch. Im ersten Telefonat klärten wir dann schon ab, dass ich bei ihnen den Sommer verbringen würde, was ich wirklich toll fand, weil meine Hoffnungen, dass das überhaupt klappen wird, aufgrund von Corona eher gering waren. Umso glücklicher war ich, als klar war, dass das meine Gastfamilie wird.
Mein Alltag in Nizza
Als ich ankam hatte Emma (12) schon Sommerferien und Chloe (9) noch zwei Tage Schule, sodass ich direkt gefordert war. Das war aber kein Problem, weil beide Mädchen sehr aufgeschlossen waren und es mir so recht leicht machten. In den Alltag der Sommerferien fanden wir alle recht schnell, die meiste Zeit waren wir entweder im Garten oder spielten Gesellschaftsspiele. Ich kümmerte mich außerdem um das Frühstück und Mittagessen und die Zimmer der Mädchen räumten wir auch regelmäßig zusammen auf. Natürlich gab es auch einige Momente oder Tage, die anstrengender waren, aber der Großteil verlief gut.
Die Gastfamilie
Meine Gastfamilie bestand aus den beiden Eltern und den beiden Mädchen (9 & 12), die alle wirklich ausgesprochen freundlich und nett waren. Durch ihre offene Art machten sie es mir leicht, gut in die Familie zu finden. Mit den Mädchen hatte ich schnell eine enge Beziehung und auch mit den Eltern verstand ich mich gut. Auch der Großvater und sein kleiner Hund lebten mit in dem Haus, sodass die Mädchen auch die Möglichkeit hatten, zu ihm zu gehen oder mit dem Hund zu spielen.
Freizeit
In meiner Freizeit konnte ich mir netterweise oft das Fahrrad vom Vater der Familie ausleihen und damit ein bisschen die Region erkunden. Ansonsten habe ich mich gerne mit anderen Au Pairs getroffen, die man über die Agentur kennenlernt. Mit einem Au Pair habe ich sogar eine sehr enge Freundschaft geschlossen, obwohl wir nur 2½ Monate in der gleichen Stadt lebten. Auch mit der Familie habe ich einige Ausflüge in nahegelegene Städte oder Parks für die Kinder gemacht.
Persönliche Tipps
1. Rausgehen: ich ging viel mit den Kindern raus, weil ich die Erfahrung machte, dass sie sich danach weniger streiten und sich besser verhalten.
2. Konsequent sein: wenn man von Anfang an konsequent vorgeht, können die Kinder einen besser einschätzen. Dadurch ist es auch einfacher einen festen Tagesablauf zu etablieren. Dazu gehört auch, dass die Kinder mal auf einen sauer sind, wenn sie nicht alles machen dürfen, was sie gerne würden (Beispiel Fernsehen)
3. Kreativität: ich hatte den Eindruck, dass die Mädchen immer viel Spaß hatten, wenn wir etwas Kreatives machten. Wir malten beispielsweise öfter zusammen oder spielten Activity (gerade bei Pantomime war es immer besonders lustig).
4. Tagebuch: die Zeit vergeht so schnell und es gibt so viele Momente, die man nie wieder vergessen möchte. Ich schrieb von Anfang an Tagebuch (jeden Tag mindestens eine Seite), sodass ich jetzt ein ganzes Buch voller Erinnerungen habe. Außerdem habe ich jeden Tag mindestens ein Foto gemacht und eingeklebt.
5. Gasteltern: Wenn du mit etwas überfordert bist oder nicht weißt, wie du eine Situation am besten meistern kannst, würde ich immer die Gasteltern fragen. Die kennen ja ihre Kinder gut und wissen, was zu machen ist.
Fazit
Es war eine total spannende Zeit, in der ich durch Herausforderungen aber auch tolle Momente gewachsen bin. Ich weiß, dass es ein großer Schritt sein kann, für längere Zeit von zu Hause wegzugehen und dass Zweifel aufkommen, dennoch lohnt sich eine solche Erfahrung auf jeden Fall, weil man so viele unvergessliche Momente erlebt