Jessica
Spanien | Asturias
Wenn man an Spanien denkt, denkt man vermutlich als erstes an Strand, Palmen und heiße Sommertage. Mir ging es jedenfalls so, als ich mich Anfang letzten Jahres für einen Aufenthalt als Au Pair in Spanien entschieden habe. Doch nachdem alle Unterlagen ausgefüllt waren und der spannende Teil, das Kennenlernen potenzieller Gastfamilien, begann, wurde mir schnell bewusst, dass dieses Land noch viel mehr zu bieten hat.
Warum es besser ist, nicht immer an seinen Vorstellungen festzuhalten
Da alle Familien, die sich für mich interessierten aus dem Norden kamen, war ich anfangs ein bisschen enttäuscht, weil ich mir eher ein Jahr an der Ost- oder Südküste vorgestellt habe, aber jetzt nach 8 Monaten in Asturias bin ich mehr als froh hier gelandet zu sein, denn es ist das schönste Fleckchen Erde was ich bisher gesehen habe. Ich wohne zurzeit in Soberron, einem kleinen Nachbarort von Llanes in Asturias. Seit meiner Anreise im Oktober letzten Jahres ist unglaublich viel passiert und trotz der schwierigen Bedingungen durch die Pandemie habe ich eine echt abenteuerliche und einmalige Zeit hinter mir, was vor allem an meiner Gastfamilie lag. Ich wurde von Anfang an wie ein weiteres Familienmitglied behandelt und überall mit einbezogen. Da meine Gasteltern sehr unternehmungslustig sind und zum Beispiel selbst für 2 Jahre in Costa Rica gelebt haben, wird eigentlich jedes Wochenende etwas unternommen – meistens mit Freunden und vor allem mit den Kindern! Die beiden Jungs Juan (4) und Rodrigo (7) sind die aufgewecktesten und fröhlichsten Energiebündel, die ich je kennengelernt habe und auch wenn es nicht immer einfach ist, habe ich sie echt in mein Herz geschlossen.
Mein Alltag als Au Pair in Spanien
Vormittags sind die beiden in der Schule, was mir genügend Zeit gibt meinen eigenen Hobbys nachzugehen oder auch die traumhafte Umgebung auszunutzen. Ungefähr um drei kommen dann alle nach Hause, es gibt Mittagessen und danach eine ausgiebige Pause – la siesta. Den Rest des Tages verbringe ich meistens mit meiner Gastmutti und den Kindern, wobei wir bei schönem Wetter oft zum Spielplatz fahren, ein Eis essen gehen oder einfach zu Hause basteln, malen oder spielen. Später helfe ich dann beim Vorbereiten des Abendessens und in der Regel habe ich danach frei.
Sprachlich gesehen hatte ich am Anfang wirklich etwas zu kämpfen, denn obwohl ich in der Schule bereits Spanisch gelernt hatte, habe ich anfangs so gut wie nichts verstanden. Aber mit der Zeit wurde es immer besser, nicht nur weil ich einmal pro Woche eine Sprachschule besucht habe, sondern auch weil mir meine Gasteltern sehr dabei geholfen haben. Jetzt gibt es fast gar keine Verständnisprobleme mehr und es fällt mir auch immer leichter mich einfach so mit jemandem zu unterhalten, was anfangs eine Herausforderung war.
Mein persönliches Fazit
Ich habe mich so gut hier eingelebt, dass ich meinen gesamten Aufenthalt nochmal um 3 Monate verlängert habe. Zweimal pro Woche gehe ich tanzen, was mir echt großen Spaß macht, ich habe mithilfe meiner Gastmutti ein paar Freunde in meinem Alter gefunden und vor allem habe ich unglaublich viel dazu gelernt. Leckere spanische Rezepte, Kindererziehung oder auch einfach nur die optimistische Lebenseinstellung die Spanier generell haben – ich bin total dankbar die Chance gehabt zu haben eine andere Kultur auf diese Art und Weise kennenzulernen. Ich kann es demnach nur empfehlen einmal ein paar Monate oder auch ein ganzes Jahr in einem anderen Land zu verbringen, denn egal wo man am Ende landet – es lohnt sich definitiv!