„Hallo Luisa,
danke, dass auch du dir die Zeit nimmst und uns ein paar Fragen zu deinem 10-monatigen Aufenthalt in Irland beantwortest.
Wann stand für dich fest, dass du nach dem Abitur als Au Pair ins Ausland möchtest?“
„Dass ich nach dem Abitur ins Ausland gehen möchte stand für mich schon lange fest, aber ich wusste noch nicht genau was ich machen möchte. Ich hatte erst über Work & Travel nachgedacht. Au Pair wurde es dann ungefähr 9 oder 10 Monate bevor ich losgefahren bin.“
„Wie hat deine Mama reagiert, als sie erfahren hat, dass du so lange weg möchtest?“
„Einerseits fand sie es ziemlich cool, da sie es früher auch gern gemacht hätte, andererseits war da schon der Trennungsschmerz, da man sich so lange nicht sieht. Aber sie hat mich sehr unterstützt und mir den Rücken gestärkt.“
„Warum hast du dich für Irland entschieden?“
„Irland liegt noch in Europa und es ist doch nicht allzu weit weg von zu Hause. Die endgültige Entscheidung zwischen Australien und Irland fiel jedoch, nachdem ich eine Trilogie gelesen habe, die in Irland spielte und ich habe mir das richtig schön vorgestellt. Die Geschichten, die sich um das Land ranken, haben mich sehr neugierig gemacht. Auch ausschlaggebend war, dass ich mit einer Freundin zusammen fahren wollte, die nicht zu weit weg fliegen wollte.“
„Wie sah dein Au Pair Alltag aus?“
„Ich habe mich vorrangig um die 7-jährige Tochter meiner Gastfamilie gekümmert. Der Tag startete meist mit dem Wecken, gemeinsamen Frühstück und dem Zusammenpacken der letzten Schulsachen, bevor ich sie dann in die nur 10 Gehminuten entfernte Schule gebracht habe. Als ich wieder heimkam, habe ich meist sauber gemacht (Staub gesaugt, Bettwäsche gewechselt oder die Küche geputzt). Danach konnte ich mich mit Freundinnen treffen, die auch teilweise ihre Gast-Geschwister dabei hatten. Gegen 15 Uhr habe ich die Tochter meiner Gasteltern wieder aus der Schule abgeholt, wir haben einen Snack vorbereitet, gemeinsam Hausaufgaben gemacht, gespielt und gebastelt – sehr abwechslungsreich wie ich festgestellt habe. Wir hatten auch Playdates mit ihren Freunden oder wieder anderen Au Pairs und „ihren“ Kindern. Ab 17 Uhr hatte ich dann Feierabend, wenn die Gasteltern heimkamen.“
„Wie waren deine Vorstellungen im Vorfeld und die Realität als Au Pair?“
„Ich habe mich auf eine nette Familie und ein zweites zu Hause gefreut. Dass ich mich gut mit den Gasteltern verstehe und auch Zeit habe das Land zu erkunden, da ich viel von Irland sehen wollte. Und ich kann sagen, dass sich alles so erfüllt hat! Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu meinen Gasteltern, die auch bei Problemen ein offenes Ohr für mich hatten. Als viertes Au Pair der Familie fiel zwar das ein oder andere Mal ein Kommentar der Kinder (7,12,und 14 Jahre alt), wie es vorherige Au Pairs gehandhabt haben, aber damit konnte ich gut umgehen.„
„Würdest du anderen Jugendlichen, die vor dieser Entscheidung stehen, dazu raten, als Au Pair ins Ausland zu gehen?“
„Ja, definitv! Es war für mich persönlich eine richtig gute Erfahrung, einfach eine Pause zu machen zwischen Abitur und Studium. Man lernt neue Leute kennen, knüpft neue Freundschaften, auch zu jungen Menschen aus anderen Ländern und lernt den Alltag in einer anderen Kultur kennen. Man hat die Möglichkeit ein anderes Land und dessen Sprache kennenzulernen. Und ich habe gestaunt, wie schnell ich fließend im Sprechen wurde, da ich jeden Tag englisch sprechen musste.“
„Wie hast du dich in der Zeit verändert?“
„Ich finde, ich bin selbstbewusster und selbstständiger geworden. Man muss, gerade am Anfang, erst einmal lernen mit verschiedenen fremden Menschen auszukommen.“
„Hast du noch Kontakt zu deinen Gasteltern?“
„Ja, wir durften im Sommerurlaub sogar in deren Haus wohnen, als sie selbst im Urlaub waren, wofür wir sehr dankbar sind und was nicht selbstverständlich ist. Ich bekomme auch heute noch Bilder von den Kindern geschickt und zu speziellen Anlässen wie Geburtstag oder Weihnachten werde ich auch ein kleines Paket nach Irland schicken.“