Jaqueline
Keflavik | Island
Au Pair in Island: Dem Land aus Feuer und Eis
Schon lange bevor ich mein Abitur beendet hatte, stand für mich fest, dass ich nach meinem Abschluss ins Ausland gehen möchte. Nachdem ich dann nach vielen Recherchen auf das Au Pair-Programm in Zusammenarbeit mit Go4AuPair gestoßen bin, wurde mir schnell klar, dass genau dies das Richtige für mich ist. Dadurch, dass ich mit einer Gastfamilie zusammengelebt habe, konnte ich eine neue Kultur hautnah miterleben, meine Englischkenntnisse enorm verbessern, ein wundervolles Land bereisen und viele andere Au-pairs kennenlernen, die schnell zu tollen Freunden geworden sind. Ich war ganze sieben Monate Au-pair in Island und möchte mit euch in diesem Erfahrungsbericht diese unvergessliche Zeit Revue passieren lassen.
Gastfamilie
Ich habe während meines Au Pair-Aufenthaltes mit zwei tollen Gasteltern zusammengelebt. Beide waren, ebenso wie ich, nach ihrem Schulabschluss im Ausland, weshalb sie wussten, wie sie mir meinen Aufenthalt bei ihnen so gut wie möglich gestalten konnten. Gemeinsam haben meine Gasteltern einen vierjährigen Sohn und eine zweijährige Tochter, einen Hamster und ein schönes Haus mit Garten, wo wir folglich sieben Monate zusammen verbracht haben. Schon am Tag meiner Ankunft in Island, als mich meine Gastmutter herzlich am Flughafen abholte, verflogen die Sorgen und Ängste, die mich zuvor beschäftigt hatten. Obwohl ich das erste Au-pair für die Familie war, wurde ich mit offenen Armen empfangen. Besonders schön fand ich, dass ich stets eingeladen wurde, an Familienveranstaltungen wie Geburtstagen, dem Weihnachts- und Neujahrsfest teilzunehmen. Diese Momente haben mir nicht nur geholfen, mich in der Familie einzuleben, sondern auch die isländischen Traditionen aus erster Hand zu erleben. Unser Zuhause war in Keflavik, einer Stadt, die etwa 40 Minuten von Reykjavík entfernt liegt.
Arbeitsalltag
Da ich das erste Au-pair meiner Gastfamilie war, dauerte es ein wenig, bis sich mein endgültiger Arbeitsplan einspielte. Anfangs probierten wir verschiedene Modelle aus, um herauszufinden, was für alle am besten passte. Schließlich einigten wir uns darauf, dass ich vormittags in der Regel frei hatte, abgesehen von einer Stunde, die ich für leichte Haushaltsaufgaben einplanen sollte. Diese konnte ich flexibel gestalten, was mir sehr entgegenkam. Da die Kindergärten in Island lange Öffnungszeiten haben, was für die Kinder anstrengend sein kann, holte ich den vierjährigen Sohn oft etwas früher ab. Gemeinsam verbrachten wir die Nachmittage mit Fahrradfahren, Kuchen backen, Malen oder spielten mit Spielzeug im Haus, bis die Mutter mit der zweijährigen Tochter um 16 Uhr nach Hause kam. Besonders in der Anfangszeit, als die Kinder noch schüchtern waren, war ich sehr glücklich darüber, dass meine Gastmutter und ich gemeinsam am Nachmittag auf die Kinder aufgepasst haben, sodass sich jeweils einer von uns Aufgaben, wie Einkaufen und Kochen erledigen konnte und der andere die Kinder beschäftigt hat. Mit Geduld und liebevoller Zuwendung entwickelte sich eine enge Bindung, weshalb es vor allem zum Ende hin immer häufiger vorkam, dass ich mit einen von den Kindern im Schwimmbad oder in der Bücherei war oder mal einen ganzen Tag mit beiden verbracht habe, falls der Kindergarten geschlossen hatte. Den Abend haben wir immer gemeinsam ausklingen lassen, indem wir zusammen zu Abend gegessen haben. Es war dabei kein großes Problem, dass ich eine Gluten Unverträglichkeit habe, denn sie haben mir zu liebe selbst überwiegend auf Gluten verzichtet. Ich habe immer von Montag bis Freitag von 13 bis 19 Uhr gearbeitet, das Wochenende hatte ich immer frei, wobei mir freigestellt wurde, ob ich dieses mit Freunden verbringen möchte oder ich an den Ausflüge meiner Gastfamilie teilnehmen möchte.
Freizeit
Meine Freizeit nutzte ich oft, um an der Küste spazieren zu gehen oder mich mit anderen Au-pairs aus der Stadt zu treffen. Diese Treffen waren ein wichtiger Teil meines Aufenthalts, denn gemeinsam konnten wir unsere Erlebnisse teilen und uns gegenseitig unterstützen. Wir verbrachten Stunden in Cafés, bummelten durch die Stadt, gingen feiern oder besuchten die Schwimmhalle und gönnten uns danach ein Eis. Da ich jedes Wochenende frei hatte, hatte ich öfter die Möglichkeit, Tages- oder Wochenendtrips zu machen, wodurch ich sehr viel vom Land sehen konnte. Zudem hatte ich zweimal die Möglichkeit, Besuch aus Deutschland zu empfangen,wofür ich extra freie Tage von meiner Gastfamilie erhalten habe. Kurz vor meiner Heimreise habe ich mit zwei anderen Au-pairs Island einmal komplett umrundet, was definitiv ein toller Abschluss war.
Island
Island bietet eine unglaubliche Vielfalt an Erlebnissen: eine atemberaubende Landschaft mit Vulkanen, Bergen, Fjorden, Wasserfällen und heißen Quellen. Alte Traditionen erinnern an die harte, aber stolze Vergangenheit des Landes. Die reiche Tierwelt ermöglicht es, Wale und Papageientaucher aus nächster Nähe zu beobachten. Und dann sind da noch die vielen Legenden, die dafür sorgen, dass Weihnachten mit Trollen und einer mysteriösen Gruselkatze gefeiert wird. Jede dieser Erfahrungen hat mich auf ihre Art und Weise bereichert und mir gezeigt, dass es in Island nie langweilig wird – ständig gibt es etwas Neues zu entdecken, und jedes Erlebnis trägt dazu bei, die einzigartige Kultur und Natur des Landes besser zu verstehen.
Fazit
Wenn ich die vergangenen sieben Monate mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Atemberaubend. Diese Zeit hat nicht nur meine Sicht auf die Welt verändert, sondern auch mich selbst – und dafür werde ich immer dankbar sein.
Danke Island.
Jaqueline