Sarah
Irland | Cork
Hi,
ich heiße Sarah und war von August bis Juli Au Pair in Irland.
Gleich zu Beginn: Au Pair zu sein ist eine ganz besondere Erfahrung und ich kann es nur jedem empfehlen, der darüber nachdenkt! Es ist definitiv eine Erfahrung an der man wächst, nicht nur sprachlich.
Irland kann ich als Gastland auch nur empfehlen. Die Landschaft ist einfach magisch, die Menschen sind super freundlich und der „craic“ kommt definitiv nie zu kurz!
Every-day-life
Meine größte Sorge vor meiner Ausreise waren die kleinen Dinge im Alltag. Was koche ich zum Abendbrot? Was soll ich mit den Kindern spielen? Bekomme ich das mit den Uniformen und Tracksuits geregelt?
Aber all diese Sorgen wurden sofort ausgeräumt. Was mir in den ersten Wochen noch neu und ungewohnt erschien, wurde schnell Alltag. Umso mehr Zeit ich mit meiner Gastfamilie verbracht habe, umso mehr habe ich mich eingefunden und wir alle uns aufeinander abgestimmt. Meine Gasteltern haben mich von Anfang an unterstützt und mir alles erklärt. Auch wenn ich im Laufe des Jahres Fragen hatte, waren sie immer für mich da. Am Ende war es zwar total anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber auf ganz eigene Weise viel besser!
Im Rückblick auf das Jahr kann ich nicht oft genug betonen, dass man sich keine Sorgen um diese Dinge machen muss. Man gewöhnt sich schneller an alles als erwartet und wird nie mit Problemen alleingelassen.
Da meine Gastkinder schon alle in der Schule waren, hatte ich tagsüber quasi frei. Ich hatte mir vorher viele Gedanken gemacht, was ich denn in dieser Zeit tun soll. Wahrheitsgemäß muss ich jetzt sagen, dass diese Zeit immer super schnell vorbei ging und es immer was zu tun gab. Ob das jetzt Hausarbeit wie Kochen oder Wäsche oder eine Freizeitaktivität, wie Fahrradfahren oder Lesen war. Außerdem kann ich nur empfehlen, sich ein Hobby zu suchen, bei dem man bestenfalls neue Leute kennenlernt. Das ging bei mir leider wegen Corona nicht, aber nichtsdestotrotz habe ich GAA (Gaelic Football und Hurling/Camogie) angefangen und so eine gute Gesprächsgrundlage und ein gemeinsames Hobby mit meinen Gasteltern gehabt.
Corona
Natürlich kam durch Corona alles etwas anders, als geplant. Während ich in Irland war, hatten wir zwei Lockdowns; beim zweiten Mal sind dann auch die Kinder im Homeschooling zu Hause geblieben. Vor allem das Traveln am Wochenende hatte ich mir anders vorgestellt und eine richtig echte Irish Pub Experience hatte ich leider auch nicht. Das mag jetzt alles sehr negativ klingen, aber dafür habe ich ganz viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbringen können. Etwas, dass unter normalen Umständen nicht so gekommen wäre. Und ich will hier auch niemanden etwas vorlügen: Lockdown und besonders Homeschooling ist super anstrengend! Aber man wächst daran unglaublich als Person und die Erfahrung ist es definitiv wert! Im Rückblick können alle, die das geschafft haben unglaublich stolz auf sich sein!
Etwas, was ich aus dieser Situation gelernt habe ist, dass es natürlich wichtig ist Freunde zu finden und andere Au Pairs kennenzulernen, aber am wichtigsten ist es, mit der Gastfamilie klarzukommen! Mit ihnen verbringt man am Ende die meiste Zeit.
Nollaig Shona
Auch wieder eine Frage, die ich mir vor meiner Au Pair Zeit gestellt und auf die ich jetzt eine eindeutige Antwort habe: Weihnachten mit der Gastfamilie zu verbringen ist die absolut beste Entscheidung, die man treffen kann!
Weihnachten in einer anderen Kultur zu erfahren war eines der Highlights meines Au Pair Jahres. Zusätzlich dazu konnte ich dank meiner Gastkinder Weihnachten nochmal aus der Sicht eines Kindes erleben! Die Weihnachts- und Adventszeit ist so zu etwas ganz Besonderem geworden; ob das nun die Late-Night-Toy-Show, die Elf-on-the-shelf Tradition oder Geschenke früh morgens am 25. Dezember waren: Weihnachten war definitiv eine unglaubliche Erfahrung und ich kann jedem zukünftigen Au Pair nur empfehlen (wenn möglich) Weihnachten im Gastland zu verbringen.
Back home
Ich bin ganz ehrlich, ich hatte vorher auch keine Idee, wie die ganze Situation gefühlsmäßig ablaufen wird. Und als der Tag meiner Rückreise nach Deutschland dann da war, kam mir das Ganze gar nicht real vor. Ich war natürlich super traurig mich von meiner zweiten Familie verabschieden zu müssen und es sind bei allen ordentlich Tränen geflossen, aber das ich jetzt wirklich zurück in Deutschland bin hab ich erst ein paar Tage später wirklich realisiert.
Zu Hause war dann auch erstmal alles anders: Ich hatte mich durch die ganzen neuen Erfahrungen verändert, während sich zuhause in Deutschland nichts geändert hat. Es fühlte sich an als wäre die Zeit stehen geblieben. Nach den ersten Tagen bin ich dann aber auch ganz schnell wieder in meinem Alltag angekommen.
Mein Au Pair Jahr wird aber immer etwas Besonderes bleiben und jedes Mal wenn ich Heimweh nach Irland bekomme erinnere ich mich daran, dass es kein Abschied für immer ist und ich irgendwann zurückgehe! Definitiv!