Dorita
Irland | Cork
Wenn Corona dich anstatt nach Neuseeland nach Irland bringt.
Von meinem ursprünglichen Plan, als Elderly Companian nach Neuseeland zu reisen, war aufgrund der Corona-Krise im Juli und der damit verbundenen Grenzschließungen, nicht mehr zu denken. Über 5 Jahre lang, hegte ich den Wunsch Neuseeland zu erleben und mit einem Mal, kam alles ganz anders.
Warum eigentlich Elderly Companion? Da ich nicht die gößten Erfahrungen in der professionellen Kinderbetreung vorzuweisen hatte, nahm ich an, dass mich Familien aus diesem Grund eher ungern als Au Pair engagieren würden. Außerdem habe ich schon immer gerne Zeit mit älteren Personen verbracht und hatte mich darauf gefreut dieses Interesse mit einer Auslandserfahrung zu kombinieren.
Doch Corona veränderte alles.
Go4Aupair hat jedoch alles getan, um mir trotz der Corona-Krise einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und schlug mir, aufgrund der Beschränkungen, die nur Reisen innerhalb Europas zuließen, einen Kombi-Aufenthalt vor, bei welchem vier Monate Irland und dann Neuseeland auf dem Plan standen. Ich war überglücklich!
Bereits der erste Familien-Vorschlag, der mir für Irland gemacht wurde, war perfekt. Die Kinder schon etwas älter, die Aufgaben passend zu meinen Wünschen und Kenntnissen, Volltreffer. Es gab nur ein einziges Problem: Sie wollten ein Au Pair für ein ganzes Jahr – verständlich.
Und jetzt? Es gab einiges an Problemen. Die Covid-Krise wurde nicht wirklich besser, sondern eher schlimmer. Und was würde passieren, wenn Neuseeland die Grenzen Anfang Januar nicht öffnet und eine Einreise unmöglich ist? Dann müsste ich darauf hoffen, dass eine andere Familie ein Au Pair möchte und mich aufnimmt oder meine aktuelle Familie mich länger da behalten will. Aber was, wenn diese Familien nicht so ideal zu mir passen würden, wie die vorgeschlagene?
Krise, Trauer, Unklarheit. Mein Traum von Neuseeland schien zu zerbrechen. Es folgten viele Telefonate und Emails mit Go4AuPair, die mir mit Tat und Rat zur Seite standen und mir mit Ruhe und Gelassenheit, alle Möglichkeiten aufgezeigt und aufkommenden Fragen beantwortet haben.
Auch die irische Gastfamilie gab mir dankbarerweise Bedenkzeit, mich doch nur für Irland zu entscheiden und das volle Jahr bei Ihnen zu bleiben.
Nach einigen Überlegungen, Diskussionen und Abwägungen entschied ich mich also für Option Nr. 2: Au PAir in Irland, mit einer Familie, die wie auf mich zugeschnitten wirkte.
Wie war es also letzten Endes?
War es wirklich interessant? Und wie hat sich Corona auf meine Zeit als Au Pair ausgewirkt? Irland war sehr streng mit ihren Covid-Vorschriften. Keine Reisen, geschlossene Museen, mit Ausnahme des ersten Monats meines Aufenthaltes, keine Ausflüge, keine Treffen mit Freunden, sogar wandern wurde zum Problem.
Eine meiner Motivationen ins Ausland zu reisen war, um meine Englisch-Kenntnisse zu verbessern und auch wenn der Blick aus dem Fenster schon wie Urlaub für mich war, da ich auf der Country Side gelebt habe, war es schade, so ein kleines Land (welches ungefähr die Größe Bayerns hat) nicht in seiner Vollständigkeit entdecken zu können.
Mit den neuen Vorschriften, änderten sich zudem auch meine Aufgaben und Freizeitmöglichkeiten. Die Stunden am Tag, die ursprünglich zum Kinder abholen oder sie zum Sport fahren vorgesehen waren, wurden in Zeiten des Homeschoolings, schnell durch ein Unterhaltungs- und Beschäftigungsprogramm ersetzt, welches mehr Zeit und Energie gekostet hat. Wochenend-Wanderungen die von Beginn an bereits nur im County stattfinden konnten, wurden zu Spaziergängen innerhalb eines 5km Radius ums Haus rum, da es nicht erlaubt war, sich weiter vom Haus zu entfernen. Lockdown vor Weihnachten, Lockdown nach Weihnachten. An ein „normales“ Au Pair-Leben war nicht zu denken.
Aber es gab auch positive Seiten. Mit jedem Tag verbesserte sich mein Englisch, ich lernte wie es ist, in einer anderen Familie zu leben, Probleme zu bewältigen und Zeit zu haben über sich und vieles andere nachzudenken.
Auch wenn ich überzeugt bin, dass mein Aufenthalt ohne Corona eine aufregendere, vielseitigere und weitaus größere Erfahrung geworden wäre, war es die beste bestehende Möglichkeit, Erfahrungen in einem anderen Land zu sammeln!
Und an alle, die sich überlegen als Au Pair nach Irland zu gehen:
Irland ist genauso wie alle Reiseführer es beschreiben, wie jedes Foto, dass ihr davon gesehen habt und wie all die verträumtesten Erzählungen. Grüne Landschaften, ein wilder Atlantik, keltische Überreste, lecker schwarzer Tee mit Milch, Kühe und Schafe überall und die freundlichsten Menschen in Europa, die immer ein Wort über das Wetter verlieren. Für alle, die die Natur lieben, gerne Wandern und auch mal gerne für sich sind, ist Irland die Reise wert.