Kati
Australien | Perth
Wenn ich an meine Au Pair Zeit in Australien zurückdenke, möchte ich am liebsten sofort wieder in einen Flieger steigen und nach Perth fliegen, so groß ist das Heimweh!
Die Auszeit vom Job
Ich stand schon fest mit beiden Beinen im Berufsleben als ich noch einmal Fernweh bekam. Ich wollte unbedingt eine Auszeit nehmen, bevor es „zu spät“ war (Hochzeit, Familie, etc.). Da ich schon immer gern Kinder betreut habe, stand relativ schnell fest, dass ich Au Pair werden möchte. Für Australien habe ich mich entschieden, da ich über das Land und die Leute schon so viel Positives gehört habe, dass ich unbedingt selbst einmal hinfliegen wollte. Nach Anmeldung bin ich recht schnell in Kontakt mit meiner Gastfamilie gekommen und ich konnte sie bei einem Skype Gespräch näher kennenlernen. Die beiden Kids, damals 6 und 9 habe ich sofort in mein Herz geschlossen! Auch mit den Gasteltern hat die Chemie von Anfang an gestimmt, sodass ich gar keine andere Familie kennenlernen wollte. 2 Monate später saß ich auch schon im Flieger und mich überkamen doch Zweifel; ist es wirklich das Richtige für dich? Oh Gott, ich sehe alle jetzt wirklich für fast 1 Jahr nicht! Auch das ein oder andere Tränchen ist geflossen, aber ich habe später von anderen Au Pairs erfahren, dass es ihnen ganz genauso ging.
Die erste Zeit in der Gastfamilie
Alle Zweifel waren dann auch bei Ankunft wie weggeblasen. Zwar konnte mich nur der Gastvater am Flughafen abholen, da die Kinder noch in der Schule waren aber im neuen zu Hause angekommen, hatten die Kids schon alles für mich dekoriert mit Ballons und Plakaten und ich fühlte mich sofort willkommen. Auch das erste Kennenlernen lief problemlos. Gerade die kleine Gabi hat mich sofort in ihr Herz geschlossen und mir alles im Haus gezeigt. Mir wurde auch schnell klar, warum sie von allen „giggling Gabi“ genannt wurde, denn sie war den ganzen Tag nur am Strahlen und Kichern
Die nächsten Tage waren meine Eingewöhnungszeit. Ich durfte erstmal ausschlafen und mich an die Zeitverschiebung gewöhnen und bin dann die Kinder mit von der Schule abholen gefahren. Meine Gastmama hat mir auch die Umgebung gezeigt, wo die Einkaufszentren (das zweite zu Hause eines jeden Au Pairs – ihr werdet nicht ahnen, wie sehr ihr KMART mal vermissen werdet!) sind, wie es zum Strand geht und wie ich am Besten in das 30min entfernte Stadtzentrum komme. Perth hat mich in der kurzen Zeit bereits gefesselt. Das tolle Wetter, die wunderschönen Strände und die Menschen waren so anders, als in Deutschland. Alle viel gelassener, freundlicher und vor allem aufgeschlossener. Auch ich wurde viel offener und musste allen erzählen, dass ich aus Deutschland komme, Au Pair bin und hier eine tolle Zeit habe Woran man sich erst gewöhnen muss, sind die Schuluniformen. Das war tatsächlich das Schwierigste während der gesamten Au Pair Zeit, da man immer darauf schauen muss, dass das Kind in der richtigen Uniform in die Schule geht, diese sauber und gebügelt ist und, wenn die Schulfarben blau-gelb sind, darf das Mädchen auch keinen lila Haargummi tragen (Oops).
Mein Alltag als Au Pair
Ansonsten habe ich mir meinen Tag selbst einteilen können. Morgens musste ich mich meist nur um die Kleine kümmern, da Zach, der Sohn der Familie, bereits zeitig mit dem Zug in die Stadt fahren musste. Nachdem ich also Gabi weggebracht habe, habe ich Ordnung gemacht, Wäsche gewaschen, die Küche aufgeräumt, durchgesaugt und hatte dann meist noch 2-3h Zeit um z.B. an den Strand zu fahren, bevor ich sie wieder abholen konnte. Da ich auch sehr gern koche, habe ich mich mit meiner Gastmama reingeteilt, was die Vorbereitung des Abendessens anging. Jeder war mal dran und das hat super geklappt. Die Kinder hatten schon einige deutsche Au Pairs, sodass ich zum Abendessen oft Vokabeln gefragt wurde. „Streichholzzschächtelchen“ war eine wirklich harte Nuss
Die Wochenenden haben wir entweder als „Familie“ verbracht und sie haben mir wieder die wunderschöne Umgebung gezeigt, oder ich bin alleine losgezogen und habe die Stadt auf eigene Faust erkundet, Ausflüge, wie z.B. nach Rottnest Island unternommen oder mich mit anderen Au Pairs getroffen. Die Monate gingen vorbei und es war, vorerst, Zeit Abschied zu nehmen, denn ich wollte noch das Land bereisen. Ich dachte nie, dass ich das Wohnen in einem Camper so toll finden würde, aber ich möchte nur noch so Urlaub machen! Ich hatte das Glück, Ost- und Westküste bereisen zu können und habe noch lange nicht alles gesehen. Bevor es nach Hause ging, folgte dann noch einmal ein kurzer Abschiedsbesuch bei meiner „Familie“, der uns allen sehr, sehr schwer gefallen ist. Die Kinder haben mir zum Abschied eine kleine Fotocollage gemacht, mit Bildern, die meine Gasteltern auf unseren Ausflügen gemacht haben.
Mein Fazit
Alles in allem war es tatsächlich die beste Zeit meines Lebens und ich werde definitiv irgendwann zurückkehren nach Australien. Auch die Freundschaften, die ich dort geschlossen habe, halten noch an, auch wenn mittlerweile alle meiner Mädels wieder in Deutschland angekommen sind.
Also überlegt nicht lang; wagt auch ihr den Schritt in die beste Zeit eures Lebens! Es lohnt sich definitiv! Ich bin in dieser Zeit sehr selbstständig, erwachsen und offen geworden. Auch die Gelassenheit des Aussie way of life habe ich mitgenommen (bloß kein Vegemite!! Bäh!).